Unendliche Weiten des Weltraums – Innovationen aus NÖ erobern das Technische Museum Wien

Einblick in wegweisende Projekte und Technologien der Luft- und Raumfahrt bei der zweiten Ausstellung des Innovation Corners

Bilder: copyright APA Fotoservice/Ben Leitner

Gestern wurde im Technischen Museum Wien die zweite Schau der Sonderausstellung „Innovation Corner“ zum Thema „Von der Forschung zum Erfolg: Innovationsgeschichten aus Niederösterreich mit Fokus Weltraumtechnik" erfolgreich eröffnet. Die Veranstaltung bot einen Einblick in wegweisende Projekte und Technologien aus der Luft- und Raumfahrt, welche die Innovationskraft Niederösterreichs unterstreichen. Die aktuelle Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der niederösterreichischen Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity und dem Technologie-Inkubator accent gestaltet.

 „Unser Ziel ist es, in Niederösterreich ein Umfeld für Forschende, Studierende und Start-ups zu schaffen, das es ihnen ermöglicht, ihre innovativen Ideen erfolgreich in die Wirtschaft einzubringen, wie diese Ausstellung eindrucksvoll zeigt“, betont Doris Agneter, Geschäftsführerin von tecnet equity. Michael Moll, Geschäftsführer des accent Inkubators ergänzt: „In dieser Ausstellung werden Exponate aus Niederösterreich gezeigt, die deutlich machen, wie lebhaft heimische Forschung und Innovation nicht nur unsere tägliche Existenz, sondern auch den Blick in die unendlichen Weiten des Weltraums bereichern".

Die Bedeutung des Schutzes geistigen Eigentums wurde in einem Impulsvortrag von Thomas Fellner, einem renommierten Fachmann aus dem Patentamt, herausgestellt. Fellner betonte: Schutzrechte können geistigen Schöpfungen einen kommerziellen Wert verleihen und gerade bei Start-ups den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen.

Margit Mischkulnig, Abteilungsleiterin für Weltraumangelegenheiten und Luftfahrttechnologien im Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, sowie Andreas Geisler, Leiter der Agentur für Luft- und Raumfahrt, informierten in einem Impulsvortrag über die Bedeutung der Luft- und Raumfahrt für Österreich und Niederösterreich. Mischkulnig und Geisler erklärten: "BMK und FFG verfolgen gemeinsam ein Ziel: den Ausbau eines starken und wettbewerbsfähigen Weltraumsektors. Dieser soll hoch qualifizierte Arbeitsplätze, innovative Produkte, Dienstleistungen und wissenschaftliche Erkenntnisse generieren, die auf europäischer und internationaler Ebene erfolgreich sind und die grüne und digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft unterstützen."

 Die Ausstellung präsentiert sieben Projekte aus der Luft- und Raumfahrtindustrie, die exemplarisch für den Ideenreichtum zahlreicher Unternehmen und Forschungseinrichtungen In Niederösterreich stehen. Diese Projekte verdeutlichen, wie Forschung und Innovation die nationale Wirtschaft stärken und Niederösterreich im globalen Technologiewettbewerb positionieren.

 „Mit den gezeigten Projekten aus der Luft- und Raumfahrt stellt das Technische Museum Wien Österreichs Griff nach den Sternen in den Mittelpunkt des ‚Innovation Corners‘. Die präsentierten Arbeiten ausgewählter Start-ups und Forschungsinstitutionen zeugen vom Innovationsgeist und den praxisnahen Ausbildungsmöglichkeiten, die Niederösterreich in dieser spannenden Branche bietet," betonte Generaldirektor Peter Aufreiter

 Von der Forschung zur Innovation

In der ersten Podiumsdiskussion erörterten Experten den Weg von der Forschung zur Innovation. Armin Mahr, Geschäftsführer der Fachhochschule Wr. Neustadt, Johann Haag, Geschäftsführer der Fachhochschule St. Pölten, Udo Brändle, Geschäftsführer der IMC Fachhochschule Krems, und Michael Moll, Geschäftsführer accent Inkubator tauschten ihre Ansichten über die Herausforderungen und Chancen dieses Prozesses aus.
Armin Mahr betonte: „Wiener Neustadt etabliert sich als internationaler New Space Standort, mit erfolgreichen Satellitenmissionen unserer Studierenden. Die Förderung von Technologieunternehmen aus der Hochschule trägt zur nachhaltigen Standortentwicklung und zur Schaffung internationaler Top-Arbeitsplätze in Niederösterreich bei." Udo Brändle ergänzte: „Als Geschäftsführer des IMC Krems verbinden wir Forschung mit Innovation, geleitet von unserem IMC Credo: international, meaningful, curious. Wir öffnen durch unsere Neugierde Horizonte, lösen reale Probleme und treiben den Wandel voran. Kurz gesagt: Wir gestalten Zukunft“. Und Johann Haag abschließend: „Es freut mich, dass wir bei dieser besonderen Ausstellung dabei sind. Unser Projekt zur Satellitenkryptographie ist eine Erfolgsgeschichte, die unsere Forschungsstärke und Innovationskraft zeigt. Niederösterreichs Fachhochschulen und andere Forschungseinrichtungen machen bei dieser Ausstellung deutlich, welches großartige Potential in ihnen steckt“.

 Herausforderungen und Chancen im Bereich Luft- und Raumfahrt

Die abschließende Diskussion zu den Herausforderungen und Chancen im Bereich Luft- und Raumfahrt in NÖ, bot Einblicke von Experten wie Michael Kitzmantel, Gründer der AT-Space GmbH, Alexander Reissner, Gründer der Enpulsion GmbH, und Carsten Scharlemann, Gründer der R-Space GmbH. Reissner betonte: „Wir sind in sehr kurzer Zeit vom erfolgreichen Start-up zu einem weltweit agierenden Marktführer geworden, sodass wir mittlerweile 200 Antriebssysteme im Orbit haben. Dabei ist es essenziell, dass man seine Innovationskraft nicht verliert, sondern aus einem ersten Produkt ein breites Portfolio zur Marktreife bringt und sich weiterentwickelt – so wie unseren ENPULSION NEO – das leistungsstärkste FEEP-Triebwerk, das jemals entwickelt wurde.“ Und Michael Kitzmantel ergänzte: „New Space hat eine enorme Dynamik entwickelt, durch die private Unternehmen den Zugang zum Weltraum erobern konnten. Heute fliegen mit unseren Komponenten in Antriebssystemen mehr als 700 Satelliten im Orbit. Das ist ein Riesenerfolg!“

Scharlemann abschließend: „Die Eröffnung des Innovation Corner im Technischen Museum hat gezeigt, dass ein Museum nicht nur das historische Gedächtnis unserer Gesellschaft ist, sondern es auch Impulse für die Zukunft setzen kann“.

Durch den Abend führte Brutkasten-Redakteur Martin Pacher.

Die Ausstellung ist noch bis zum 26. Mai 2024 im Technischen Museum Wien zu besichtigen.